Die Fußball-Europameisterschaft wird von vielen Menschen als “kleine WM” betrachtet. Nicht zu Unrecht, da in Europa die meisten der weltweit stärksten Nationen vertreten sind. Es ist daher interessant, einen Blick auf die kommende Euro 2021 zu werfen. Wie stehen die Chancen der Mannschaften genau und welche anderen interessanten Fakten gibt es noch zu berücksichtigen?
‘Uefa 2013‘ by UEFA
Deutschlands katastrophales Ende bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 hat tiefe Spuren hinterlassen. Verantwortlich dafür war eine Uefa 2013, weshalb der notwendige Neuaufbau der Mannschaft direkt im Anschluss der WM begonnen hat. Das nächste große Ziel ist die UEFA-Europameisterschaft 2021. Für den DFB wird dies ein entscheidendes Turnier werden, um die Neuausrichtung des Teams im Härtetest anwenden zu können. Doch nicht nur für Deutschland ist die EM wichtig. Frankreich wird versuchen, nach dem Erringen des Weltmeistertitels auch die Europameisterschaft zu sichern und damit den Erfolg Spaniens von 2010 und 2012 zu wiederholen. Der amtierende Europameister Portugal steht massiv unter Druck, seinen Titel zu verteidigen, zumal die Mannschaft mit Topstar Cristiano Ronaldo in der WM 2018 schon im Achtelfinale ausschied. Ein Blick auf die Buchmacher kann daher etwas mehr Aufschluss bieten. Diese kalkulieren Quoten mithilfe von statistischen Wahrscheinlichkeitsberechnungen, die bei Wetten online verwendet werden. Diese Quoten ermöglichen eine gute Ausgangsbasis für die Einschätzung der Mannschaften. Laut Stand vom Anfang Oktober werden Frankreich mit einer Quote von 5,0 die höchsten Chancen eingeräumt, gefolgt von Deutschland mit 6,0. Dies zeigt, dass auch jetzt schon Veränderungen innerhalb der Mannschaft einen positiven Einfluss auf die Einschätzung genommen haben. Auf dem dritten und vierten Platz folgen Spanien mit 6,5 und Belgien mit 7,5.
‘France champion of the Football World Cup Russia 2018‘ by Wikipedia
Doch neben den Chancen der einzelnen Länder sind auch andere Faktoren interessant für Fußballfans. So wird die Europameisterschaft 2020 die erste sein, die nicht mehr in einem einzelnen Land, sondern europaweit ausgetragen wird. Insgesamt werden die Spiele in 12 Städten stattfinden. Deutschland wird durch die der Allianz Arena in München vertreten. Die anderen Turnierstädte sind Baku, Rom, St. Petersburg, Amsterdam, Bilbao, Bukarest, Budapest, Kopenhagen, Dublin und Glasgow. Das Finale wird im Wembley-Stadion in London stattfinden. Eine wichtige Regelung dabei ist, dass sich die Gastgeberländer nicht automatisch qualifizieren und den gleichen Prozess wie die anderen Länder durchlaufen müssen. Jedem Gastgeberland, das sich qualifiziert, werden jedoch zwei Heimspiele in der Gruppenphase zugesichert. Die Verlosung wird daher nur maximal zwei Gastgeberländer in der gleichen Gruppe zulassen. Aber in der K.o.-Phase werden die Spielorte komplett zufällig ausgewählt.
Dieser Wandel im Gastgebersystem kann als großer Schritt betrachtet werden, bei dem die vielen internationalen Städte als Brücken zwischen den Nationen dienen sollen. Das Fußballturnier soll es Fans ermöglichen, sich neben dem Wettbewerb stärker miteinander vernetzen zu können. Bis auf diese große Neuerung werden viele altbewährte Systeme beibehalten. So wird das Austragungsformat an sich nicht geändert und wird daher genau wie bei der Euro 2016 ablaufen. Es gibt sechs Gruppen, in denen sich die zwei besten Mannschaften für das Achtelfinale qualifizieren. Doch bevor es zur Europameisterschaft kommt, wird die Qualifikationsphase zur Euro 2021 den Weg ebnen. Diese beginnt im März 2019 und wird März 2020 beendet sein.