Chile gerät in der WM-Qualifikation für die Fußball-WM 2018 gehörig unter Druck – auch, weil Arturo Vidal ein Eigentor schießt. Angesäuert droht der Star des FC Bayern mit Rücktritt aus dem Nationalteam. Seine Reaktion ist nur verständlich.
Ein Kommentar von Patrick Mayer
München – Arturo Vidal ist sauer. Richtig sauer. Der Chile-Star schoss in der WM-Qualifikation bei der 0:3-Pleite gegen Paraguay ein Eigentor. Sein Team verlor, prompt ist die Fußball-WM 2018 in Gefahr. Vier Teams aus der Südamerika-Quali reisen im kommenden Jahr letztlich nach Russland.
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Copa-America-Sieger Chile ist derzeit Vierter, drei Spieltage vor Qualifikationsende liegt kein geringerer Kontrahent als der WM-Zweite Argentinien punktgleich (23 Punkte) auf dem fünf Platz. Auch der Sechste Peru (21) und der Siebte Paraguay (21) sind noch in Schlagdistanz.
In dieser brenzligen Gemengelage brach es aus „Krieger“ Vidal heraus. Der Frust über die Kritik seiner Landsleute, die Enttäuschung über den Umgang mit ihm. „All die Menschen in diesem Land, die mir schlechte Dinge wünschen, sollten jetzt sehr glücklich sein. Aber keine Angst, ich bin kurz davor, die Mannschaft zu verlassen“, schrieb der 30-Jährige bei Twitter – und drohte mit Rücktritt aus dem Nationalteam.
Beleidigt, könnte man meinen. Unnötig, sagen die Kritiker. Dabei ist seine Reaktion nur verständlich. Wer sah, wie stolz Vidal beim Confed Cup die Hymen sang – einem Turnier, das in Deutschland weitgehend desinteressiert verfolgt wurde -, wer erkennt, wie sich Mittelfeldstratege auf dem Fußballplatz für sein Land aufreibt, der kann den Frust des Bayern-Stars nur nachvollziehen. Vidal ist völlig im Recht, denn: Keiner zerreißt sich mehr.
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