Alles für die WM 2018: Das Sankt-Petersburg-Stadion ist eine der modernsten Fußball-Arenen der Welt. Das zweitgrößte der zwölf WM 2018 Stadien ist einem Raumschiff nachempfunden. Skandale begleiteten den Bau des Stadions in Sankt Petersburg.
Es ist der ganze Stolz von Wladimir Putin: das Sankt-Petersburg-Stadion, auch Krestowski-Stadion genannt.
Die Arena in der Metropole mit ihren mehr als fünf Millionen Einwohnern ist mit einer Kapazität von 68.134 Zuschauern das zweitgrößte der zwölf WM-Stadien bei der WM 2018 in Russland.
Als Wladimir Putin noch davon träumte
Der Grund, auf dem das Sankt-Petersburg-Stadion steht, die Krestowski-Insel, ist historisch für den russischen Fußball. Die neue Arena wiederum ist eine der modernsten weltweit – Geschichte trifft bei der WM 2018 auf die Zukunft.
Das Saint Petersburg Stadium, so die englische Bezeichnung, entstand zwischen 2007 und 2017 just auf jenem Standort, auf dem das einstmals 110.000 Zuschauer fassende Kirow-Stadion stand, das 2006 abgerissen wurde.
Da war die WM 2018 noch in weiter Ferne, Russland und Präsident Putin träumten allenfalls von einem Zuschlag. Jener Putin, der in der zweitgrößten russischen Stadt aufwuchs und einst ihr Bürgermeister war.
Sankt-Petersburg-Stadion wie ein Raumschiff
Einen solchen gab die Stadtverwaltung von Sankt Petersburg 2004 für den Neubau des Stadions. Schließlich entschied sich Sankt Petersburg für den Vorschlag des japanischen Architekten Kisho Kurokawa.
Die Arena soll seiner Vision zufolge ein Raumschiff symbolisieren, das im finnischen Golf gelandet ist. Weitere Markenzeichen des Stadions sind das ausfahrbare Spielfeld sowie das Dach, das bei Bedarf geschlossen werden kann – ein einmaliges Feature bei der WM 2018.
Die WM-Spiele 2018 im Krestowskij-Stadion
- Fr, den 15. Juni 2018 um 17 Uhr: Marokko vs. Iran
- Di, den 19. Juni 2018 um 20 Uhr: Russland vs. Ägypten
- Fr, den 22. Juni 2018 um 14 Uhr: Brasilien vs. Costa Rica
- Di, den 26. Juni 2018 um 20 Uhr: Nigeria vs. Argentinien
- Di, den 2. Juli 2018 um 16 Uhr: Achtelfinale: 1. Gruppe F vs. 2. Gruppe E
- Di, den 10. Juli 2018 um 20 Uhr: Halbfinale: Sieger VF 1 vs. Sieger VF 2
- Sa, den 14. Juli 2018 um 16 Uhr: Spiel um Platz 3
Sankt-Petersburg-Stadion kostete mehr als eine Milliarde
Rund um das Sankt-Petersburg-Stadion gibt es aber auch reichlich Kritik. Nicht nur, dass der Bau rund zehn Jahre dauerte. Der Kosten für den Neubau explodierten zudem und sollen sogar die Milliarden-Euro-Grenze überschritten haben.
“Ja, das Stadion ist mit 46 Milliarden Rubel (rund 716 Millionen Euro, d. R.) teuer”, erklärte Russlands Vize-Premierminister Witali Mutko im Gespräch mit Spiegel Online. Ausländische Schätzungen gingen von Baukosten in Höhe von knapp einer Milliarde Euro aus.
Russland verteidigt Kosten für den Neubau
“Am Stadion wurde seit 2007 gebaut, das ist eine lange Zeit”, meinte Mutko lapidar. Grund für die katastrophale Fehlplanung sollen jedoch immer wiederkehrende Baustopps und veruntreute Gelder, ergo, Korruoption, sein. Die Nachrichtenseitenseite n-tv.de titelte: “Putins Ufo wird zum Symbol der Korruption”.
Heftige Kritik gab es auch am Umgang und der Unterbringung von Gastarbeitern aus Nordkorea. Mehr als 100 Nordkoreaner sollen Medienberichten zufolge wie Sklaven in Containern gelebt haben, fast rund um die Uhr überwacht und ohne Möglichkeit, aus diesem tristen Arbeitsalltag auszubrechen.
Unschöne Geschichten begleiten WM 2018
Zudem sollen diese Arbeiter kaum etwas von ihren ohnehin geringen Löhne gesehen haben, da angeblich 90 Prozent davon an das nordkoreanische Regime ging. Unschöne Geschichten begleiten das neue Krestowski-Stadion in die WM 2018.
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