Der Torjäger von 1899 Hoffenheim trifft, trifft und trifft. Serge Gnabry zeigt sich zwei Monate vor Start der WM 2018 in Russland in Topform. Zuletzt von Joachim Löw außen vor gelassen, wollte sich der Bundestrainer nun im Stadion von den Fähigkeiten Gnabrys überzeugen. Rein anhand seiner Statistiken ist dieser ein sicherer Kandidat für die Fußball-WM.
Beim Bundesliga-Spiel gegen den Hamburger SV schaute nun auch Joachim Löw ganz genau hin. Der Bundestrainer wird bei seinem Besuch in Sinsheim – lässig mit Sonnenbrille – am 30. Spieltag vor allem einen Spieler beobachtet haben: Serge Gnabry.
Der Flügelspieler blüht bei 1899 Hoffenheim auf, ist in der Form seines Lebens – und ein ganz heißer Kandidat für die WM 2018 in Russland? Bei der vergangenen Länderspieltour gegen Spanien und Brasilien berief Löw den 22-Jährigen nicht ins DFB-Team. Doch seine aktuelle Form bringt Löw sicher ins Grübeln.
Phänomenale Rückrunde von Serge Gnabry
Sechs Mal traf er in den vergangenen sechs Spielen. In der Rückrunde schoss Gnabry sieben Tore, lieferte fünf Torvorlagen. Zuvor fiel er bis Mitte November aufgrund einer Kapselverletzung und später mit einer Oberschenkelzerrung wochenlang aus. Insgesamt kommt er auf 20 Spiele und neun Tore in dieser Saison.
Auch beim 2:0 gegen Abstiegskandidat Hamburg lieferte Ganbry wieder eine 1A-Vorstellung ab, traf zum 1:0, war immer präsent, an vielen Ballaktionen beteiligt.
Variabilität ist große Stärke von Serge Gnabry
Dabei zeigte sich der gebürtige Stuttgarter bisher durchaus variabel, traf aus der Distanz und aus nächster Nähe.
Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann setzt ihn hauptsächlich auf dem linken Flügel ein; hier macht er ab kommender Saison Franck Ribéry und Kingsley Coman bei seinem künftigen Verein FC Bayern Konkurrenz. Auch auf dem rechten Flügel und als Hängende Spitze performt Gnabry.
Diese Variabilität müsste dem Bundestrainer gefallen, der auf unterschiedliche Spielsysteme und variabel einsetzbare Spieler zählt. “Vielleicht ist er noch die Überraschung”, sagte Hoffenheim-Manager Alexander Rosen der Bild. “Ich würde es ihm wünschen.”
Auch Mannschaftskollege Benjamin Hübner meint: “In der Verfassung, in der Serge momentan ist, hätte er durchaus seine Berechtigung – auch wenn wir in Deutschland einen brutalen Kader haben.”
Konkurrenz im DFB-Team schwächelt
Trotz “brutalem Kader”, wie Hübner die deutsche Nationalmannschaft betitelt: Einige Mittelfeld-Kollegen hadern derzeit mit ihrer Form, beispielsweise Andre Schürrle oder Mario Götze.
Julian Draxler kommt bei Paris Saint-Germain gerade einmal auf drei Tore in 26 Liga-Spielen. Einzig Leroy Sané überzeugt derzeit bei seinem Klub Manchester City. Allerdings zeigte sich der Youngster zuletzt im DFB-Trikot ungewohnt zurückhaltend.
Joachim Löw begeistert von Tordrang
Die große Chance für Serge Gnabry? “Serge hat sehr gute Möglichkeiten und Fähigkeiten und hat es gut gemacht. Er hat einen sehr starken Tordrang, ist technisch gut und hat viel Tempo in seinen Aktionen”, sagte Löw nach Gnabrys erstem A-Länderspiel im November 2016 (Drei Tore gegen San Marino).
Als der 22-Jährige gegen den HSV in der 58. Minute ausgewechselt werden musste, verließ auch Löw das Stadion. Möglicherweise hat ihn das, was er gesehen hat, bereits überzeugt. Der erste Überraschungskandidat wäre Gnabry unter Löw nicht – nicht in dieser Form.
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